Pfand Für die Umwelt

Kauft ein Verbraucher Getränke, wird auf deren Behälter (Flaschen, Kisten, Dosen) häufig ein bestimmter Gelbetrag erhoben. Diesen nennt man Pfand. Gibt der Kunde die Getränkebehälter wieder zurück – in der Regel erfolgt die Rücknahme über einen Leergutautomat beim Händler –, wird ihm das Pfand erstattet. Es ist also eine Art Leihgebühr oder Kaution für Flaschen und Co. Die Höhe des Pfands richtet sich in Deutschland nach der Art des Getränkebehälters.

Zudem sollte durch das höhere Pfand von 25 Cent auf Einweggetränkeverpackungen die Attraktivität von Mehrwegflaschen gestärkt werden. Seit der Einführung der Pfandpflicht auch auf Einwegflaschen hat sich die Rücklaufquote von Flaschen deutlich erhöht und liegt nun bei knapp 99 Prozent. Hierdurch werden Natur und Ressourcen geschont, denn aus den gewonnenen Rohstoffen können erneut Flaschen hergestellt werden. So wird der Wertstoffkreislauf gestärkt.

Am 1. Januar 2003 wurde das Pfand auf Einwegflaschen eingeführt. Dies galt zunächst nur für Verpackungen, deren Anteil an Mehrwegflaschen unter dem Anteil von 1991 lag. Zudem musste der Handel nur solche Einwegflaschen zurücknehmen, die er selbst verkauft hatte. Seit Mai 2005 beträgt das Pfand 25 Cent auf Einwegflaschen, seit 2006 müssen alle Geschäfte, die Getränke in pfandpflichtigen Einwegbehältern anbieten, Verpackungen desselben Materials zurücknehmen.

Zukünftig wird es immer wieder Neuerungen geben, die auch mehr Transparenz für den Kunden schaffen. Im Juli 2021 wurde das Verpackungsgesetz bereits dahingehend verändert, dass Pfand auch für Fruchtsäfte ohne Kohlensäure und alkoholische Mischgetränke gilt. Anfang 2024 geht es dann noch einen Schritt weiter: Dann werden alle Getränke in Einweg unabhängig von ihrem Inhalt mit 25 Cent befandet. Der verpflichtende Anteil an Recyclingmaterial bei Einweggetränkeflaschen steigt 2030 auf 30 Prozent.

Während Mehrwegflaschen früher eindeutig am Pfand erkennbar waren, ist dies für Verbraucher seit Einführung der Pfandpflicht viel schwieriger geworden. Viele erliegen dem Irrglauben, Pfand bedeute automatisch Mehrwegflasche. Auch dies mag dazu beitragen, dass die Mehrwegquote sinkt. Kennzeichnungen wie das Logo des Deutschen Pfandsystems (DPG-Logo) und die Beschilderungen an Regalen sowie die unterschiedliche Höhe des Pfands sollen hier Abhilfe schaffen.

Das Pfandsystem in Deutschland dient weltweit als Vorbild. Doch wie sieht es in anderen Ländern aus? In vielen existieren keine flächendeckenden Pfandsysteme, einheitliche Regeln gibt es nicht. Pfand auf Mehrwegflaschen ist verbreiteter als Pfand auch Einwegflaschen. Einzig in Skandinavien gibt es eine Pfandpflicht auf Einweg. Schweden war auch das erste Land, das im Jahr 1885 ein Mehrwegpfandsystem für 0,33 Liter Glasflaschen eingeführt hat.